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ESG
Aug 20, 2025
5 min
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ISO 14001 einfach erklärt: Definition, Ziele und Anforderungen

Zwei Nachhaltigkeitsmanager die eine Visite machen

Was ist ISO 14001?

Die ISO 14001 ist eine internationale Norm für Umweltmanagementsysteme, die Organisationen dabei unterstützt, Umweltauswirkungen zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und kontinuierlich zu verbessern. Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 ist weltweit gültig und anerkannt. Es bietet den zukunftsweisenden Weg in Richtung ökologischer Eigenverantwortung und Selbstverpflichtung eines Unternehmens und ist somit ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Umweltschutzes. Erfahren Sie auf dieser Seite alles Wichtige rund um das Thema.

Der Standard wurde 1996 von der International Organization for Standardization (ISO) entwickelt und bildet den Rahmen für die systematische Entwicklung und Umsetzung eines Umweltmanagementsystems, das Teil einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie sein kann.

Dabei wird das Ziel verfolgt, Rechtsvorschriften einzuhalten sowie negative Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt, z.B. in Form von Boden- oder Luftverschmutzung, bewusst zu managen und zu minimieren. ISO 14001 unterstützt Unternehmen dabei, Auswirkungen ihrer Arbeitsprozesse auf die Umwelt proaktiv zu identifizieren, zu kontrollieren und kontinuierlich zu verbessern.

Zudem hilft eine bereits umgesetzte ISO Norm bei der Erfüllung von Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung und der Beantwortung von Kundenanfragen zur Nachhaltigkeitsperformance des eigenen Unternehmens.

Im betrieblichen Ablauf setzt das Umweltmanagement an solchen Prozessen an, die sich auf die Umwelt auswirken können. Dies können zum Beispiel Aktivitäten sein, bei denen Ressourcen genutzt werden, Emissionen entstehen oder Abwässer anfallen. Dabei wird ein systematischer Ansatz verfolgt, der auf dem bekannten PDCA (Plan-Do-Check-Act)-Zyklus basiert.

Wie werden Umweltaspekte im Sinne der ISO 14001 bewertet?

Ein Umweltaspekt ist eine spezifische physische Komponente einer Aktivität, die eine Auswirkung auf die Umwelt haben kann. Die Bewertung von Umweltaspekten im Sinne der ISO 14001 erfolgt im Rahmen eines Umweltmanagementsystems (UMS) und ist ein wichtiger Schritt, um die Umweltauswirkungen von Aktivitäten, Produkten oder Dienstleistungen einer Organisation zu identifizieren und zu bewerten. Die ISO 14001 legt keine spezifische Methode zur Bewertung von Umweltaspekten fest, sondern fordert von Organisationen, dass sie eine systematische Vorgehensweise verwenden, um diese Aspekte zu ermitteln und zu bewerten.

Sechs Schritte, die in der Regel bei der Bewertung von Umweltaspekten gemäß ISO 14001 befolgt werden:

  • Identifikation von Aktivitäten: Die Organisation identifiziert alle relevanten Aktivitäten, die im Zusammenhang mit ihren Geschäftsprozessen, Produkten oder Dienstleistungen stehen. Dies umfasst beispielsweise Produktionstätigkeiten, Lieferkettenaktivitäten, Energieverbrauch und Abfallmanagement.
  • Identifikation von Umweltaspekten: Für jede identifizierte Aktivität werden die damit verbundenen Umweltaspekte ermittelt. Dies können beispielsweise Emissionen von Schadstoffen, Verbrauch natürlicher Ressourcen, Nutzung von Boden oder Entsorgung von Abfall sein.
  • Bewertung der Umweltauswirkungen: Nach der Identifikation der Umweltaspekte erfolgt die Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Dies umfasst die Quantifizierung und Qualifizierung der Auswirkungen, wie beispielsweise die Bestimmung der Menge von Schadstoffemissionen, die Menge an produziertem Abfall oder den Energieverbrauch.
  • Risikobewertung: Nach der Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt eine Risikobewertung, um festzustellen, welche Aspekte potenziell schwerwiegender sind und welchen Maßnahmen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
  • Festlegung von Prioritäten: Basierend auf den Ergebnissen der Bewertung werden Prioritäten für die Behandlung und Steuerung der Umweltaspekte festgelegt. Dies hilft bei der Entscheidung, welche Aspekte am dringendsten angegangen werden müssen.
  • Dokumentation: Die Ergebnisse der Bewertung und Priorisierung der Umweltaspekte sollten in einem Dokument, wie beispielsweise einer Umweltaspektliste, erfasst werden. Dieses Dokument ist ein wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems gemäß ISO 14001.

Welche Ziele verfolgt das Umweltmanagement nach ISO 14001?

Neben der Identifikation vom Umweltaspekten und deren Auswirkungen gilt es Ziele zum Umgang mit diesen Auswirkungen zu setzen. Umweltziele sind somit ein wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems gemäß ISO 14001. Sie werden von den Organisationen selbst festgelegt und müssen spezifisch und messbar sein, um zu zeigen, wie die Organisation plant, ihre Umweltleistung zu verbessern und ihre Verpflichtungen zur Umweltschonung zu erfüllen. Dabei stehen an erster Stelle stets die Umweltaspekte des Betriebs, die bei der Zielsetzung berücksichtigt werden. Umweltziele können beispielsweise die Reduzierung von Energieverbrauch und -kosten, die Verringerung von Abfallmengen oder die Senkung der Treibhausgasemissionen sowie mehr Ressourceneffizienz sein.

Die Umweltziele einer Organisation müssen gemeinsam mit den dazugehörigen Umweltaspekten und -auswirkungen schriftlich in Form einer sogenannten Unternehmenspolitik dokumentiert sein und die Umsetzung von der Unternehmensleitung sichergestellt werden.

Anforderungen von ISO 14001

Das Umweltmanagement nach ISO 14001 legt eine Reihe von Kriterien fest, die Unternehmen bei der Implementierung berücksichtigen müssen, um die Zertifizierung zu erhalten. Durch den in der ISO 14001 festgelegten PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) soll gewährleistet werden, dass Unternehmen ihre Umweltziele nicht nur planen und umsetzen, sondern auch fortlaufend überprüfen und gegebenenfalls korrigierende Maßnahmen ergreifen. Auf diese Weise unterstützt die ISO 14001 einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Die zentralen Elemente der ISO 14001 sind somit:

  • Planung: Festlegung von Umweltzielen und entsprechenden Maßnahmen, Zuständigkeiten und Verfahrensweisen;
  • Durchführung: Umsetzung der festgelegten Maßnahmen und Verfahrensweisen;
  • Kontrolle: Überprüfung der Zuständigkeiten und Verfahrensweisen sowie der Maßnahmen im Hinblick auf die Umweltziele und die Umweltleitlinien (sog. „Umweltpolitik“) der Organisation;
  • Verbesserung: Anpassung der Zuständigkeiten, Verfahren und Maßnahmen sowie ggf. auch der Umweltziele und Umweltleitlinien

Die ISO 14001 kann von Organisationen jeder Art und Größe sowie auf unterschiedliche geografische, kulturelle, soziale oder ökologische Bedingungen angewendet werden. Sie legt jedoch keine absoluten Anforderungen an die Umweltleistung von Unternehmen fest. Zwei Organisationen, die ähnliche Tätigkeiten ausüben, aber unterschiedliche Umweltleistung zeigen, können somit dennoch beide ISO 14001 konform sein.

Die wichtigsten Anforderungen sind:

  • Entwicklung einer schriftlichen Umweltpolitik bzw. -strategie, die von der oberen Führungsebene genehmigt und implementiert wird
  • Identifizierung der Auswirkungen des unternehmerischen Handelns auf die Umwelt wie Energie- und Wasserverbrauch, Emissionen, Abfallmanagement oder Umweltauswirkungen entlang der Lieferkette
  • Festlegung von Umweltzielen und Entwicklung sowie Umsetzung von geeigneten Maßnahmen, um diese zu erreichen
  • Entwicklung und Umsetzung von Verfahren für Kontrollmechanismen, damit Abweichungen frühzeitig erkannt und korrigiert werden können.
  • Bestimmung und Einhaltung der Umweltgesetze, -vorschriften und -verordnungen, die für die jeweiligen angebotenen Aktivitäten, Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens gelten
  • Einführung eines Dokumentationssystems, damit relevante Informationen transparent und übersichtlich für betroffene Mitarbeitende zugänglich sind

ISO 14001 Zertifizierung

Ihre Konformität nach der Norm können die Unternehmen von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle überprüfen und verifizieren lassen - dies ist nicht obligatorisch, dient jedoch als Nachweis für das Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Die Zertifizierung ist mit jährlichen Überwachungsaudits drei Jahre gültig. Danach muss eine Rezertifizierung erfolgen.

Der Beleg ist insofern wichtig, als dass die Übernahme ökologischer Verantwortung derzeit im Fokus steht. Nicht nur seitens der Kunden steigen die Ansprüche, sondern auch gesetzliche Bestimmungen wie die EU-Richtlinie CSRD fordern zunehmenden Einsatz im Umweltmanagement. Eine Nachhaltigkeitszertifizierung kann daher zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden.

Neben der ISO 14001 gibt es noch die ISO 14005, welche kleinere und mittlere Unternehmen darin anleitet, phasenweise ein Umweltmanagementsystem zu implementieren.

CSRD - Das Wichtigste auf einen Blick
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Revision der ISO 14001

Die letzte Aktualisierung der ISO 14001 ist von September 2015. Die DIN EN ISO 14001:2015 kann von Unternehmen jeder Größe und Branche angewendet werden und basiert auf dem High-Level-Ansatz: Das ermöglicht die einfache Integration in andere Managementsysteme und macht sie kompatibel mit weiteren Normen wie beispielsweise der ISO 9001 für Qualitätssicherung.

Aktuell befindet sich die ISO 14001:2015 unter Revision. Die überarbeitete Version soll Ende 2025 veröffentlicht werden. Hierbei werden nur kleine Anpassungen erwartet, die Anforderungen klarer und leichter verständlich machen. Neue Anforderungen werden laut der Deutschen Gesellschaft für Qualität nicht erwartet.

Aufgrund der unterschiedlichen Aktualisierungen ist bei einer Zertifizierung und dessen öffentlichen Nennung wichtig, immer den vollen Namen der ISO-Norm zu nennen, inklusive der Referenz auf das Veröffentlichungsjahr der Version, z.B. "zertifiziert nach ISO 14001:2015"

Die ISO-Norm 14001:2015 kann hier auf der Website der ISO erworben werden.

Unterschied zu EMAS

Anders als die international anerkannte ISO 14001 gilt EMAS (EU Eco-Management and Audit Scheme) nur für Unternehmen, die in der EU arbeiten. EMAS geht dabei über die Anforderungen der ISO 14001 hinaus, indem es noch mehr auf Verbesserungen der Umweltauswirkungen fokussiert und zudem die Veröffentlichung einer Umwelterklärung voraussetzt. Zu guter Letzt ist bei EMAS eine Zertifizierung durch Dritte vorgeschrieben, während die ISO 14001 auch ohne externe Validierung selbsterklärt werden kann. Die beiden Standards lassen sich jedoch gut miteinander kombinieren.

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