Global Warming Potential (GWP)
Das Global Warming Potential (GWP), auf Deutsch "Erderwärmungspotenzial", ist eine Maßeinheit zur Bewertung der Klimawirkung von Treibhausgasen. Es beschreibt, wie viel Wärme ein bestimmtes Gas über einen definierten Zeitraum in der Atmosphäre hält, verglichen mit derselben Menge an Kohlendioxid (CO₂), dessen GWP-Wert als Referenz 1 beträgt.
Das Global Warming Potential (GWP) ermöglicht den Vergleich verschiedener Treibhausgase hinsichtlich ihres Beitrags zur globalen Erwärmung. Dabei wird berücksichtigt, wie effizient ein Gas Infrarotstrahlung absorbiert und wie lange es in der Atmosphäre verbleibt.
Die bekanntesten Treibhausgase und ihre GWP-Werte (bezogen auf 100 Jahre, GWP100) sind:
- Kohlendioxid (CO₂) → 1 (Referenzwert)
- Methan (CH₄) → ca. 28–30 (abhängig von der Quelle)
- Lachgas (N₂O) → ca. 265
- Fluorierte Gase (F-Gase, z. B. HFKW-134a) → 1.300 bis 23.500
Zeithorizonte
Das GWP kann für verschiedene Zeiträume berechnet werden, z. B. GWP20 (20 Jahre), GWP100 (100 Jahre) oder GWP500 (500 Jahre). Meist wird GWP100 verwendet, da es eine Balance zwischen kurzfristigen und langfristigen Klimawirkungen bietet.
Warum ist GWP wichtig?
- Es ermöglicht eine vereinfachte Umrechnung verschiedener Treibhausgase in CO₂-Äquivalente (CO₂e).
- Es ist eine zentrale Kennzahl in der CO₂-Bilanzierung (CCF, PCF) und Nachhaltigkeitsberichterstattung.
- Es dient als Grundlage für klimapolitische Maßnahmen wie Emissionshandel oder CO₂-Steuern.
Für produzierende Unternehmen ist das Global Warming Potential (GWP) relevant, da es eine Schlüsselmetrik für die Erstellung von CO₂-Bilanzen, Emissionsberichten und Nachhaltigkeitsstrategien ist.